Was geht eigentlich wirklich ab.

Diesmal kein Bild und kein Firlefanz. Denn dieses Thema ist ernst.

Ich habe einen Film zum Thema Umwelt und Klima gesehen, der mich einfach nicht mehr loslässt. Ja, er beschäftigt mich so sehr, dass meine Stimmung deswegen richtig mies ist. Dieser Film nennt dir Fakten, was unsere Art zu Leben für unerträgliche Auswirkungen für unsere Natur hat. Die einzige Natur, in der wir Menschen lebensfähig sind.


Was ist wenn ich dir sage, dass alle Fakten, die ich dir nun erzählen werde, größtenteils deswegen so unendlich bedrohlich ist, weil so viele umweltschädliche Fortbewegungsmittel nutzen? Ich nehme an, dann würdest du ziemlich schnell überdenken, mit dem Auto zu fahren oder doch nicht mehr mit dem Flugzeug zu fliegen. Denn das ist ja schon allgemein bekannt, das Autos und Flugzeuge so unglaublich viel dazubeitragen, dass unsere CO2-Bilanz so schlecht ist. Ich finde das echt gut, dass du da direkt helfen willst und dann doch öfters mit dem Fahrrad fährst. Find ich super!

Doch was ist, wenn der Hauptgrund für alle klimatischen Probleme, mit denen wir immer mehr konfrontiert werden wie beispielsweise: Treibhausgase, Wasserknappheit, das größte Massenaussterben in den letzten 65 Millionen Jahren, Abfallproduktion und Regenwaldzerstörung auf die extreme Tierhaltung zurückzuführen ist? Würdest du dann auch sofort sagen: „Was? Ja, ich esse ab sofort viel weniger tierische Produkte“ oder sogar „Mir reichts, ich brauch das nicht mehr“? Nein? Aber warum nicht?


Treibhausgase

  • Viehzucht ist für 18 % der Treibhausgas-Emissionen verantwortlich. Das ist mehr als der Ausstoß aller Verkehrsmittel zusammen. Also Schiffe, Flugzeuge, Autos, Roller, Motorräder etc. ALLE
    Verkehrsmittelabgase sind nämlich nur für 13 % aller Treibhausgas-Emissionen verantwortlich.
  • Für 51% aller globalen Treibhausgas-Emissionen sind Nutztiere und deren Nebenprodukte verantwortlich, dass entspricht jährlich mindestens 29.000 Millionen Tonnen Kohlendioxid (CO2).
  • Methan ist 25-100 Mal zerstörender als CO2, gemessen in einem Zeitrahmen von 20 Jahren. Dabei sind Nutztiere für 65 % aller auf den Menschen bezogenen Emissionen von Lachgas verantwortlich – Lachgas bleibt 150 Jahre in der Atmosphäre bestehen.
  • Bis 2050 sind Emissionen aus der Landwirtschaft um eine Steigerung von 80 % prognostiziert.
  • Kühe produzieren jeden Tag 568 Milliarden Liter Methan!!!

Der Umstieg auf Wind- und Solarenergie würde mehr als 20 Jahre dauern und
selbst ohne fossile Brennstoffe werden wir unseren 565 Gigatonnen CO2 Grenzwert in 2030 überschreiten – und das NUR aufgrund von Viehzucht.

Wasser

  • Der durch Fracking (st ein technisches Verfahren, das u.a. zur Förderung von Erdgas eingesetzt wird) entstehende Wasserverbrauch liegt bei 265-530 Milliarden Liter jährlich.
  • Der Wasserverbrauch landwirtschaftlicher Tiernutzung pro Jahr rangiert zwischen 129-287 Billionen Liter!!!
  • Landwirtschaft in den USA ist für 80-90 % des amerikanischen Wasserverbrauchs verantwortlich.
  • Für 450 Gramm Rindfleisch werden 9.463 Liter Wasser gebraucht, für 450 Gramm Eier 1.800 Liter Wasser gebraucht und für 450 Gramm Käse fast 3.400 Liter Wasser. 3.785 Liter Wasser werden benötigt, um 3,79 Liter Milch zu produzieren.

Viehzucht ist heute verantwortlich für 20-30 % des gesamten Süßwasserverbrauchs weltweit.

Land

  • Vieh und Viehfutterproduktion nehmen 1/3 der nicht vereisten freien Landfläche ein. Das sind 45 % der Erdoberfläche nur für Viehzucht!
  • Viehzucht ist die Hauptursache für Artensterben, Todeszonen in den Weltmeeren, Wasserverschmutzung und Lebensraumzerstörung.
  • Viehzuchtbetriebe an Land haben mehr als 500 durch Stickstoff überschwemmte Todeszonen in den Ozeanen rund um den Globus geschaffen.
  • 1/3 des Planeten ist verödet, Hauptursache dafür ist Viehzucht.

Abfall

  • Über 3 Millionen Kilogramm Kot werden pro Minute von Tieren produziert, die in den USA für Lebensmittel gezüchtet werden.
  • Nicht darin enthalten sind Tiere, die außerhalb der US-Gerichtsbarkeit oder in Hinterhöfen gezüchtet werden sowie Milliarden Fische aus Aquakulturen.
  • In den USA werden 130 Mal mehr Tierabfälle als Menschenabfall produziert

Meere

  • 3/4 der weltweiten Fischbestände sind ausgenutzt oder aufgebraucht!!!
    2048 könnten wir erstmals komplett leer gefischte Meere erleben.
  • 81-90 Millionen Tonnen Fisch werden jedes Jahr aus den Meeren gezogen.
  • Für jedes 0,45 Kilogramm Fangfisch werden bis zu 2,26 Kilogramm Meerestiere unbeabsichtigt gefangen, getötet und entsorgt.
  • Bis zu 40 % (28,57 Milliarden Kilogramm) weltweit gefangener Fische werden weggeworfen.
  • Wissenschaftler schätzen, dass bis zu 650.000 Wale, Delphine und Seehunde jedes Jahr durch Fischereifahrzeuge getötet werden.

Regenwald

  • Ganze 91% der Zerstörung des Amazonas geht auf die Verantwortlichkeit der Viehzucht zurück
  • Jede Sekunde werden 0,4-0,8 Hektar Regenwald gerodet.
  • Jeden Tag sterben bis zu 137 Pflanzen-, Tier- und Insektenarten durch die Vernichtung des Regenwaldes aus.
  • Für die Viehzucht wurden bereits 55 Mio Hektar Regenwald zerstört, für das große deklarierte Problem des Palmöls „nur“ 10,6 Millionen Hektar.

Also warum würdest du nicht aufhören wollen Fleisch zu essen?

Ich bin eigentlich echt kein Fan davon zu radikal zu sein, aber gerade in diesem Moment bin ich einfach nur wütend. Wütend auf alles, mich eingeschlossen. Wütend darauf, dass wir so sehr manipuliert werden. Wütend darauf, welche Bedeutung von tierischen Produkten uns von klein auf anerzogen werden und wie wir in diese Fleischkonsumgesellschaft sozialisiert werden.

Du kennst nun die Fakten, du bist dir dessen bewusst, welche Auswirkungen der Konsum von tierischen Produkten hat. Wie du damit leben willst, ist letztendlich deine Entscheidung. Ich hab für mich den Weg des pflanzenbasierten Lebens entschieden und ich kann mich nicht glücklicher schätzen, dass ich die Wahrheit an mich rangelassen hab.


Der Film lautet: Cowspiracy und kann auf Netflix kostenlos angesehen werden. Ich lege euch das an Herz. Schließt nicht mehr die Augen vor offensichtlichen Sachen. Fangt mit kleinen Schritten an, aber fangt an.

Und falls jemand kommt, die Fakten seien nur aus einem Film, ich hab das überprüft. Doch wollte ich hier nicht alle Studien anhängen, denn es sind sehr viele, die all diese Zahlen beweisen und ihr könnt sie alle hier finden: Studienübersicht

 

Eure Natalie

 

Weitere Quellen: https://istdasvegan.eu/2016/08/die-fakten-zum-film-cowspiracy/

 

Massenweise „Müll“ – WARUM nur?

WhatsApp Image 2018-01-25 at 11.00.46

Das was ihr hier seht sind super erhaltene Lebensmittel. Oder scheinbar auch Müll. Die einen sehen darin leckere Gerichte, Supermärkte und unsere Konsumwirtschaft Abfall. Gutes Obst und Gemüse, Milch, Käse, Eier und sogar Fleisch (oder auch tote Tiere, die bis zu ihrem Tod leiden mussten). Sehr viele Produkte haben noch nicht mal das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten. In dieser Nacht waren wir 8 Leute und jeder ist mit mindestens zwei vollen Taschen nach Hause gegangen. Das ist fast ein Wocheneinkauf. Einfach im Müll.


 

Doch warum werfen Supermärkte diese noch genießbaren Sachen einfach weg?

Leider sind daran die Konsumenten selbst Schuld. Supermärkte trennen das Schöne vom „Schlechten“. Denn jeder will eine schöne Obst- und Gemüseabteilung sehen. Jeder will alles immer nur super frisch und das Neueste vom Neuesten. Also: Warum den vollen Preis für braune Bananen zahlen? In dem Orangennetz ist eine leicht verschimmelt, dass will ich nicht mehr. In zwei Tagen läuft das Produkt schon ab, das geht dann bestimmt nur bei mir kaputt. Das Brot ist mir zu weich. Die Aubergine zu dellig. Die Zuchini zu klein. Der Apfel nicht schön genug.

Ich bin mir sicher, viele erkennen sich dabei selbst, beim Durchlaufen durch die Supermärkte. Auch ich mach das unbewusst. Damals hab ich das für richtig gehalten, heute weiß ich, so geht’s nicht mehr weiter. Das Produkt sieht nicht mehr so aus, dass es den „vollen“ Preis wert ist, und ihr wisst aber, es wird sonst eh bald weggeworfen? Dann greift es euch, geht zu Kasse und fragt mal nach, ob ihr darauf Rabatt bekommt. Ja, das klappt nicht immer, weil es da wieder bestimmte wirtschaftliche Regeln gibt, aber probieren geht über studieren! Oder kauft es einfach trotzdem. Vielleicht nicht mehr nur an sich denken, sondern ein bisschen mehr ans große Ganze.


Ist es denn wirklich so viel „Müll“ das weggeworfen wird?

Eine kleine Visualisierung: Das gerettete Essen auf dem Bild reicht für 8 Personen. Also wirklich sehr viele Lebensmittel. Von einem einzigen Supermarkt, an einem einzigen Tag. Das passiert aber auf der ganzen Welt, in jedem Supermarkt, jeden verdammten Tag! Und nicht zu vergessen, die Lebensmittel die von Privatkonsumenten, Restaurants, Imbissbuden u.v.m. zusätzlich noch weggeworfen wird. Und zusätzlich noch das, dass sowieso schon bevor es in den Verkauf kommt, aussortiert wird, weil es ja nicht schön genug ist.


Fakten (Ich werde mich hier nur auf Zahlen in Deutschland beziehen):

  • 1,3 Millionen Tonnen Lebensmittel landen jedes Jahr in dem Müll.
  • 800.000 Tonnen davon sind noch ungeöffnet und unberührt.
  • 105 kg werden pro Jahr von Verbrauchern weggeworfen (In Afrika, Süd- und Südostasien dagegen nur 7kg!).
  • Schätzwert der Deutschen über ihre eigene Müllproduktion: 6%, wahre Wert ist 21 %.
  • 58% der Haushalte werfen regelmäßig Lebensmittel weg und 69% haben dabei ein schlechtes Gewissen (!).
  • Anteil der Deutschen, die Lebensmittel wegwerfen: Haltbarkeitsdatum ist abgelaufen oder Ware verdorben 84%, zu viel eingekauft 25%, Packung zu groß 19%, Produkt schmeckte nicht 16%.
  • 70% planen nicht, was sie in der Woche kochen möchten, dabei können 50% der Entsorgung eingespart werden durch bessere Planung.
  • Durchschnittlicher Wert der weggeworfenen Lebensmittel im Jahr 300 EURO.

Pro Person schmeißt der Einzelhandel bereits schon 180kg „unschöne“ Lebensmittel weg bevor es zum Verkauf angeboten wird, zusammen mit den ca. 100 kg der weggeworfenen Lebensmittel der Privatverbraucher ergibt sich pro Jahr und pro Kopf ca. 280 kg weggeworfener Lebensmittel!

müll3


Was kann man dagegen tun?

  • Seid nicht mehr so streng zu den Lebensmitteln. Kauft auch die weniger schönen Lebensmitteln.
  • Oft gibt es in Supermärkten Rabattabteilungen, stöbert doch einfach mal darin rum.
  • Nimmt das Mindesthaltbarkeitsdatum nicht zu ernst, es ist nur eine Richtlinie. Meistens halten die Sachen noch einige Tage länger. Vor allem wenn Sachen eingeschweißt sind.
  • Sind Lebensmittel übrig? Dann googelt nach dem Lebensmittel + Rezept. So entdecke ich auch immer ganz neue Gerichte.
  • Plant Gerichte voraus und braucht dann genau diese auf.
  • Macht euch ernsthaft darüber Gedanken, ob ihr auf das Lebensmittel gerade wirklich Lust habt und/oder ob ihr es wirklich gerade braucht.
  • Euch schmeckt etwas nicht? Dann fragt doch einfach mal Freunde, Familie, Nachbarn. Vielleicht mag es ja einer von ihnen?

Das sind nur ein paar wenige Tipps, aber ich denke, die sind am leichtesten umzusetzen.

 


 

Also denkt bei eurem nächsten Einkauf daran und kauft bewusster und nachhaltiger ein! 🙂

Eure Interesse zu diesem Thema ist entfacht: HIER könnt ihr einen Bericht darüber lesen mit weiteren Daten.

Liebe Grüße

Eure Natalie


Quellen

http://www.fao.org/docrep/014/mb060e/mb060e00.pdf

http://www.oeko-fair.de/verantwortlich-handeln/lebensmittelverschwendung/lebensmittelverschwendung-in-zahlen

Ökokiste – Vorfreude wie ein kleines Kind.

 

WhatsApp Image 2018-01-19 at 10.05.54.jpeg
Gärtnerhof Callenberg

Heute geht um eine Sache, auf die ich eine Woche wie ein kleines Kind an Weihnachten hingefiebert hab. Die Lieferung meiner Ökokiste!

Was ist das denn – diese Ökokiste?

Die Idee hinter dieser Kiste ist, dass man frische und möglichst saisonale Bio-Lebensmittel aus zertifizierten Biohöfen in deiner Region bestellen kann und diese an einem Sammeltermin (wird vorher bekannt gegeben) persönlich vom Bauer geliefert bekommst. Bei mir ist es beispielsweise der Gärtnerhof Callenberg, der zusätzlich sogar ein Demeterhof ist.

Du kannst den Inhalt deiner Kiste individuell auswählen oder du nimmst vorgefertigte Sortimente, wie beispielsweise eine reine Gemüsekiste oder Obst und Gemüse gemischt. Auch kann man beispielsweise frisches Brot mitliefern lassen. Ob du eine Einmallieferung oder lieber ein Abonnement willst, kannst du frei entscheiden.

 

Warum habe ich mich für die Ökokiste entschieden?

  1. Ich liebe es über den Bauern-/Wochenmarkt zu schlendern, allerdings sind mein Freund und ich oft unterwegs oder schlafen gerne Samstags aus, sodass es sich immer bisschen schwierig gestaltet unseren Gemüse- Obstvorrat über den Wochenmarkt aufzustocken. Mit der Ökokiste wird diese einfach zu dir nach Hause gebracht.
  2. Einhergehend mit dem oben genannten Punkt muss ich dann doch oft in den Supermarkt und dort meine Lebensmittel kaufen. Das führt natürlich dazu, dass es wieder problematisch wird, auf Plastikverpackungen zu verzichten. Das Gemüse und Obst, dass in der Kiste geliefert wird, ist unverpackt oder allerhöchstens, betrifft die frischen Kräuter oder Schnittsalate, in einer biologisch abbaubaren Tüte.
  3. Das liegt auf der Hand: man unterstützt damit die lokalen Bauern!
  4. Oft ist es doch so, dass man immer wieder das gleiche Gemüse kauft, vor allem greifen wir immer wieder zu Sorten, die eigentlich aktuell gar nicht Saison haben. Oft werden super gesunde Sorten wie beispielsweise die Kohlsorten gar nicht groß beachtet. Wenn es aber zu dir nach Hause geliefert wird, wirst du definitiv versuchen damit etwas leckeres zu kochen und entdeckst viele neue Gerichte und Geschmäcker.
  5. Für mich als Veganer ist das eine schöne einfache Möglichkeit immer mit tollen Gemüse ausgestattet sein und die Vielfalt der Gemüsesorten zu erleben.
  6. Es gibt einem irgendwie einfach ein gutes Gefühl 🙂

 

Ich hoffe, ihr könnt jetzt mit dem Thema Ökokiste oder Gemüsekiste etwas anfangen. Und wer weiß? Vielleicht ist das ja sogar für dich und deinen Lebensstil eine Möglichkeit frische Bio-Lebensmittel, plastiksparend einzukaufen. 🙂

Für mehr Infos: Ökokiste

Habt ihr Erfahrungen mit solchen Kisten? Wenn ja, dann teilt sie doch gerne mit!

Liebe Grüße

Eure Natalie

 

Die „gute“ Milchindustrie.

 

WhatsApp Image 2018-01-18 at 11.06.42
Hafermilch

Schwarz-weiß gefleckte glückliche Kühe auf einer saftig-grünen Wiese an einem sonnigen Frühlingstag. Dieses Bild sehen wir im Fernsehen, auf Großplakaten, Zeitschriften, Milchpackungen und Käsepackungen. Das ist das Bild, welches wir sehen wollen. Das ist das Bild, dass wir glauben, dass der Realität entsprechen muss. Das ist das Bild, dass die Industrie uns glauben lassen will. Das ist das Bild, dass von klein auf uns anerzogen wird. Denn das ist doch das richtige Bild oder?

Vielleicht ist dir gerade aufgefallen, dass immer nur das Wort Bild genannt wird. Ein Bild. Bedeutet das vielleicht, dass du es vielleicht noch gar nicht in der Realität gesehen hast?


Eine kurze Aufklärung:

Rinder sind sehr soziale Tiere und damit sehr familiär und leben in Herden von ca. 20 Tieren. Die weiblichen Rinder tragen ihr Kleines 9 Monate aus und gebären es anschließend, genauso wie wir Menschen. Das Junge wird gestillt, bis es in der Lage ist selbst sich zu ernähren, das geschieht ca. ab 10 Monaten. Hierbei ensteht eine sehr innige Beziehung, genau wie bei Menschenmutter und ihrem Baby. Jungtiere sind sehr verspielt und schließen in dieser Altersperiode Freundschaften, die sogar im Erwachsenenalter aufrechterhalten werden. In ihrer natürlichen Laufbahn bewegen sie sich pro Tag an die 10 Stunden und legen dabei mehrere Kilometer weg, um immer frisches, saftiges Gras zu mampfen. Durch die Massentierhaltung ist ihnen die Ausführung keiner einzigen natürlichen Lebensweise mehr möglich.

In der Industrie spricht man nicht von glücklichen, familären Kühen. Man betrachtet sie als ertragreiches Produkt, daher werden diese je nach Produktionsbereich einkategoriert: Zweinutzungsrassen, Milchnutzungsrassen, Fleischrassen.


In diesem Artikel werden wir uns auf die Milchnutzungsrassen fokussieren.

In Deutschland leben knapp 12,4 Millionen Rinder, davon sind ca. 4,2 Millionen Milchkühe. Einen Einblick, was mit diesen Milchkühen passiert und unter welchen Bedingungen sie leben, werde ich hier so kurz wie möglich geben.

1.Haltung: In den Ställen gibt es Fress-/ Liege-/ und Melkbereiche, sowie Laufgänge zur Fortbewegung. Auslaufflächen sind so gut wie nie vorhanden. Der Futtergang befindet sich in der Stallmitte, um daran zu kommen, müssen die Tiere ihre Köpfe durch Metallstangen stecken. Die Liegeboxen befinden sich in nächster Nähe und sind mit Gummimatten bestenfalls ausgelegt. Die Boxen werden zueinander abgegrenzt, sodass die Tiere sich nicht quer legen können. Auch verhindert die Enge, dass die Tiere nicht weit genug aus den Boxen heraus stehen können und koten so beim Fressen auf ihre eigene Liegeflächen. Wie man sich vorstellen kann, kann dies zu erheblichen gesundheitlichen Einschränkungen führen.

Der nächste Gefahrenbereich stellen die Laufgänge her. Diese sind durch den ganzen Dreck sehr rutschig. Die Tiere verstehen das und laufen dadurch entweder gar nicht mehr oder nur sehr langsam, um sich nicht zu verletzen. Selten werden die Ställe mit automatischen Mistreinigern gereinigt, und wenn, stellt dies eine große Gefahr dar, da die Kühe erst lernen müssen dem Gerät auszuweichen und es kommt dadurch zu starken Verletzungen. Vor allem dann, wenn die Kühe zu schwach sind, auf dem Boden liegen und nicht mehr ausweichen können.

2. Milchproduktion: Eine Kuh im natürlichen Umfeld gibt für ihr Kalb ca. 8 Liter Muttermilch am Tag. In der heutigen Massentierhaltung produziert eine Milchkuh bis zu 50 Liter Milch am Tag und das nur für die Menschen, das Kalb sieht davon gar nichts. Das entspricht 10.000 – 15.000 Liter Milch pro Kuh im Jahr. Wir erinnern uns, die Kuh versorgt ihr Kalb ca. 10 Monate mit Milch, also auf das Jahr gerechnet ca. 2.400 Liter. Wobei das Kalb sich nicht nur 10 Monate von Muttermilch ernährt und genauso wie Menschenbabys ab einem gewissen Zeitpunkt im Austausch andere Nahrung aufnimmt.

3. Folgen der Züchtung: Wir kennen alle die großen Euter der Kühe. Diese können mittlerweile aber so groß werden, dass die Kühe nicht mehr laufen können. Dabei muss ich mir immer vorstellen, was das bedeutet. Stellt euch also eine Frau vor, mit einem so großem Busen, dass ihr nichts mehr anderes übrig bleibt, als zu liegen. Doch das ist noch nicht alles: Lahmheiten, Euterentzündungen, Reproduktionsstörungen und Stoffwechselkrankheiten gehören zu den sehr vielen Krankheiten, die dadurch entstehen. Das Gremium für Tiergesundheit und Tierschutz der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit bestätigt diesen Zusammenhang.

4. Lebensdauer: Diese extreme Überzüchtung dieser Tiere führt dazu, dass der Körper diese Anstrengungen nicht mehr standhalten kann und oft nach nur 4,5 Jahren nicht mehr ertragreich genug sind. In dieser Zeit hatten sie zwei Laktationen, also eigentlich genau genommen zweimal Kälbchen geboren und im gleichem Moment gesehen, wie diese ihnen entnommen werden, während sie zu schwach waren, um irgendetwas daran ändern zu können. Und es ist nicht so, dass diese Kühe dann wenigstens in Ruhe gelassen werden, nein, nach dem man sie körperlich ausgebeutet hat und große psychische Leiden hinzugefügt hat, werden sie abschließend geschlachtet. Und das Fleisch landet dann bei McDonalds und BurgerKing zu Billigpreisen.

5. Schlachtung: In Deutschland wurden 2016 ca. 1,3 Millionen Milchkühe geschlachtet. Doch bis zu diesem Zeitpunkt, kommen auf die Kühe noch erhebliche Qualen zu. Der Transport zwischen Stall und dem Schlachthof dauert oft stundenlang. Nach Ankunft werden die Tiere in einen Wartebereich getrieben. Hier ist das Wort „getrieben“ von großer Bedeutung. Diese Tiere laufen ab diesem Zeitpunkt nicht mehr freiwillig weiter, denn sie wissen mittlerweile sehr genau, was ihnen bevorsteht, wenn sie weiter gehen. Der Einsatz von Elektrotreibern und jegliche Art des Zufügens von Schmerz ist zwar verboten, doch kommen diese Sachen immer wieder zum Einsatz. Allerdings dürfen die Tiere mit Elektroschocks in die Betäubungsanlagen gedrängt werden. Den weiteren Vorgang der Schlachtung lasse ich hier nun bewusst raus, denn das zusammenzufassen fällt mir gerade zu schwer und man muss nur sich Earthlings anschauen oder im Internet danach suchen und man stößt bei Weitem auf genug Informationen.

6. Schlachtung von trächtigen Kühen: Die Milchkühe die während der Trächtigkeit zu schwach oder zu krank werden, werden ebenfalls zum Schlachthof versendet. Doch vergessen wir hier bei, dass neben der Milchkuh zusätzlich noch das Kalb in ihrem Bauch umgebracht wird. Die Zahl beläuft sich auf 180.000 Kühen pro Jahr. Dabei sterben die ungeborenen Föten langsam durch Sauerstoffmangel, jedoch erst nach dem Tod der Mutter.


Hinweis: Die von mir aufgezählten Fakten sind nur eine sehr geringe Anzahl an Fakten, die man finden kann. Nur eine wirklich geringe Anzahl. Doch ich wollte mit diesem Artikel so kurz wie nur irgendwie möglich auf die Wichtigkeit des Themas hinweisen. Auch wenn es bei Weitem nicht die Grausamkeit darstellt, die in den Ställen und Schlachthäusern herrschen. 

 

Wenn euch jedoch mein Beitrag die Augen etwas geöffnet hat und ihr mehr sachliche Informationen wollt, empfehle ich euch den Artikel der Albert-Schweitzer-Stifung: Hier geht es zum Artikel.  Und ich verlinke euch auch wieder die Rede von Gary Yoroufsky, der auch dieses Thema aufgreift und sehr gut darstellt, sowie ein Video über einen Milchkuhstall zeigt, der die Brutalität, die dort herrscht, verdeutlicht: Hier geht es zu dem Video.


Quellen:

https://albert-schweitzer-stiftung.de/massentierhaltung/milchkuehe

https://vebu.de/tiere-umwelt/massentierhaltung-ausbeutung-von-tieren/kuehe-kuhhaltung-in-der-milchproduktion/

 

Liebe Grüße,

Eure Natalie

 

 

 

Weniger Plastik – Nur wie?

WhatsApp Image 2018-01-17 at 09.49.20.jpeg

Um weniger Plastik zu „konsumieren“ muss einem erst einmal bewusst werden, wie viel Plastik um und in Produkten, die man so im Alltag kauft, überhaupt ist.

Welche typischen Bereiche sind beispielsweise bei einem Wocheneinkauf betroffen:

  • Obst/Gemüse: Sehr oft findet man, vor allem in Discountern, das Obst und Gemüse in Plastikverpackungen vor. Egal ob es die eingeschweißte Apfelpackung ist, die Bananen in der Plastiktüte, die Orangen und Mandarinen im Plastiknetz, die Blaubeeren in der Plastikschale.
  • Wurst/Käse aus dem Kühlregal: Hier wütet vor allem der Plastikverbrauch. Und auch wenn diese Produkte an der Theke bezogen werden, so wird auch da meist Plastik zum verpacken benutzt.
  • Milch/Joghurt: Ebenfalls. Tetrapaks und Joghurtplastikbecher.
  • Drogerieartikel: Weichspüler und Flüssigwaschmittel in Plastikflaschen. Spülmaschinentabs einzeln in Plastikfolie verpackt, Spülmittel in Plastikflaschen etc.
  • Naschsachen: Auch hier wieder, alles in Plastikverpackungen. Chips, Gummibärchen, Schokolade und auch Kekse.

Wenn das einem erst ein mal klar wird, wenn man durch den Supermarkt läuft, dann weiß man nicht, wie und bei welchen Produkten man überhaupt in der Lage ist Plastik einzusparen. Und die ersten Schritte gestalten sich auch tatsächlich vorerst schwer, bis man irgendwann gar nicht mehr darüber nachdenkt und viele Produkte mit Plastik automatisch ausblendet.

WhatsApp Image 2018-01-17 at 08.59.02
aufgefüllte Mehrweggläser

Also wie fängt man denn nun am besten an? Hier ein paar Tipps für die ersten Schritte:

  1. Erweitere dein Blickfeld: Auch wenn du dich am Anfang von der Plastikflut erschlagen fühlst, schau dich bewusst um, was unverpackt ist. Mittlerweile gibt es da nämlich schon sehr viel. Vor allem in Geschäften wie Rewe/Tegut/Alnatura geht das beispielsweise bei Obst/Gemüse schon ganz einfach, aber auch in den Discountern wie Aldi/Lidl gibt es schon Alternativen.
  2. Nimm dir nicht zu viel vor: Es kann durchaus passieren, dass dein Wunschprodukt leider noch in Plastik verpackt ist und du gerade auch keine Alternative findest. Absolut OK! Wenn du bei deinen Einkäufen bereits nur 30 % an Plastik einsparst, gehst du auf jeden Fall in die richtige Richtung. Und wie bei allen Veränderungen im Leben, braucht es Zeit sich an Sachen zu gewöhnen und sich zu verbessern.
  3. Bauernmarkt: Bei vielen vor Ort gibt es wöchentlich Bauernmärkte, bei denen Bauern ihre Produkte bereits unverpackt und ganz persönlich verkaufen. Diese Produkte sind zusätzlich lokal, man weiß wo sie herkommen und du bereitest mit deinem Einkauf den Bauern eine große Freude.
  4. Obst-&Gemüsekisten: Falls du keinen Bauernmarkt hast oder es nur schwer für dich ist dorthin zu kommen, du aber dennoch unverpackt genießen willst, gibt es die Möglichkeit sogenannte Gemüsekisten zu abonnieren. Dahinter stehen (sollte natürlich geprüft werden) auch Bauern, die über dieses Netzwerk ihre Produkte verbreiten. Meist sind diese sogar Bio. Hier hilft das Internet dir schnell weiter :).
  5. Unverpackt-Läden: Vielleicht hast du ja schon davon gehört. Wie der Name es schon sagt, verkaufen diese Läden all ihre Produkte unverpackt. Von Obst/ Gemüse über Tee, Speiseöle, Getreide, Nüsse, Nudeln, Hülsenfrüchte, Gewürze u.v.m. Zusätzlich findest du auch Alternativen für Plastikzahnbürsten, in Plastik verpackte Zahnpasten, Plastikbrotdosen und noch viel, viel mehr. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall! FYI: In Bamberg hat im Dezember sogar ein Unverpackt-Laden eröffnet.

Öffne einfach deine Augen nach plastikfreien Möglichkeiten und du wirst sehen, dass das immer leichter wird, vor allem da auch viele Läden das nun umzusetzen versuchen. Zusätzlich bringt diese Art einzukaufen meiner Meinung nach weitaus mehr Freude und Spaß. Man nimmt sich Zeit zum Einkaufen und gerät nicht mehr so schnell in den Einkaufsstress. Auch ist der Einkauf auf dem Bauernmarkt und auch im Unverpackt-Laden weitaus persönlicher und angenehmer als in einem großen Supermarkt.

Auch ich kann meinen Plastikkonsum definitiv noch verbessern und lerne von Woche zu Woche immer wieder etwas Neues dazu. Also nur nicht verzagen! 😉

 

Ich hoffe, meine Tipps werden dir bei deinem nächsten Einkauf helfen, mehr Produkte unverpackt in dein Zuhause zu bringen :).

 

Habt ihr eventuell weitere Tipps? Oder eventuell sogar noch Probleme? Dann teilt diese gerne mit!

 

Liebe Grüße

Eure Natalie

 

Plötzlich vegan – Tierische Produkte sofort wegwerfen?

WhatsApp Image 2018-01-16 at 09.42.34 (1)
Restprodukte

Für mich ein definitives NEIN!

Vorab solltest du dir klar sein: Diese Produkte sind bereits gekauft und hat schon ein entsprechendes Signal an die Wirtschaft gesendet, daran ist nichts mehr zu ändern.

Ich kann es verstehen, dass du nun alle tierischen Produkte loswerden willst, da du dich nun dazu entschlossen hast. Dennoch finde ich, dass es das Ganze nicht besser macht, wenn noch gute Lebensmittel in dem Müll landen, auch wenn es sich nun dabei um Produkte mit tierischem Inhalt handelt.

Auch für die Umwelt und aufgrund unserer Wegwerfgesellschaft ist es daher aus meiner Sicht absolut in Ordnung die Lebensmittel, die man noch zuhause in den Schränken hat, ohne schlechtes Gewissen aufzubrauchen.

Denn:

  • Auch wenn es hart klingt, aber leider haben die Tiere dafür schon leiden müssen. Lass es nicht auch noch komplett wertlos werden.
  • Die Studie „Ermittlung der weggeworfenen Lebensmittelmengen und Vorschläge zur Verminderung der Wegwerfrate bei Lebensmitteln in Deutschland“ der Universität Stuttgart hat 2012 ermittelt, dass in Deutschland rund 82 Millionen Tonnen an Lebensmittel einfach in den Müll landen. 82 Millionen, das ist fast eine Tonne pro Person.
  • Da du dir ja die Produkte bewusst gekauft hast, heißt das ja auch, dass sie dir schmecken. Somit haben Sie ja noch einen Nutzen für dich.
  • Auch ist ein so radikaler Wandel auch der eher schwierige Weg um langfristig nicht das Gefühl zu haben, auf zu viel verzichten zu müssen. Lieber langsam hineinwachsen als wieder rückfällig zu werden und dadurch enttäuscht über sich selbst zu sein.

Aber letztendlich ist das natürlich eine Entscheidung, die du für dich selbst finden musst. Ich bin mir sicher, du wirst den Weg für dich finden! 🙂

Ich hoffe, ich konnte dir dabei helfen.

Liebe Grüße

Eure Natalie