Nur ein letztes Mal noch

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Nur ein letztes Mal noch. Manchmal geht mit diesem Gedanken die Wiederbelebung positiver Emotionen oder Situationen einher und manchmal nutzt man diesen Satz auch, um gewisse Handlungen für sich als Ausrede zurecht zu legen.

Die letzten 3 Wochen haben mein Mann und ich auf Sri Lanka verbracht. Was Sri Lanka? Was fliegen? Genau. Eigentlich etwas, dass ich aus meinem Leben herauslassen wollte. Aber als wir uns verlobt hatten (das war noch bevor Nachhaltigkeit einen Platz in unserem Herzen hatte), hatten wir fest geplant, dass es auf jeden Fall etwas am Meer sein muss. Und natürlich weit weg sollte es sein. Vielleicht etwas in Asien? Thailand? Bei der Gestaltung unserer Hochzeitskarten mussten wir uns entscheiden, wo es hingehen sollte. Sri Lanka. Nur das eine Mal noch Übersee. Es sind doch unsere Flitterwochen. Das geht schon. Also buchten wir die Flüge, trotz unseres deutlich spürbaren schlechten Gewissen.

Seit dem ich vegan bin, sehne ich mich nach meinem Frühstücksei. Nach ca. 1,5 Jahren, kann ich gar nicht mehr sagen, ob es wirklich der Geschmack ist, der mir fehlt oder das Gefühl, dass ich mit einem Frühstücksei assoziere. Denn mit einem Frühstücksei habe ich immer die Bilder von Sonntagen aus meiner Kindheit im Kopf, bei der wir es tatsächlich geschafft haben, alle in der Familie zusammenzusitzen und gemeinsam zu frühstücken. Einfach für mich schöne Erinnerungen. Natürlich wollte ich keine Eier kaufen, um noch ein einziges Mal ein Ei zu essen und herauszufinden, ob es mir noch schmeckt. Und eigentlich fand ich den Gedanken auch gar nicht mehr so geil ein Ei zu essen. Aber irgendwas in mir drin, wollte es trotzdem noch ein einziges Mal tun. Also habe ich insgeheim gehofft, dass ich eventuell in Sri Lanka doch mal ausversehen etwas mit Ei bei meiner veganen Bestellung auftaucht (Der Gastgeber hat sich so viel Mühe gemacht es uns Recht zu machen, dass ich ihm das nicht verweigern konnte, zumal es dann eh nur im Müll gelandet wird. Siehe: ich fange mich schon an zu rechtfertigen). Und tatsächlich haben wir einmal vergessen, bei einem Hotelfrühstück anzukündigen, dass wir bitte veganes Frühstück möchten (was übrigens in Sri Lanka absolut kein Problem ist).

Was ist also passiert, als ich noch ein einziges Mal geflogen bin und ich noch einmal ein letztes Ei gegessen hab?

Die Ei-Geschichte: Es hat mir doch tatsächlich nicht mehr geschmeckt. Nicht weil ich mich davor geekelt hatte. Sondern ich habe so viel in den Geschmack von Eiern über die Zeit hineininterpretiert, dass es letztendlich für mich sogar enttäuschend war. Das Gute ist: Endlich ist mein Drang nach echten Eiern vergangen.

Zur Flug-Geschichte: Sri Lanka ist auf jeden Fall ein verrücktes, schönes und abenteuerliches Land. Aber bin ich glücklicher und erfüllter aus diesem Urlaub gekommen, als vergleichsweise aus unserem Urlaub in Frankreich Provence? Nein. Im Nachhinein muss ich tatsächlich sagen, dass es sogar anstrengender war (nicht zuletzt wegen dem tropischen Wetter). Die Flugreisen sind anstrengender als mit dem Auto oder dem Zug. Die Verkehrskosten höher. Und trotz der sehr vielen gesammelten Erinnerungen und Erlebnisse in dieser Zeit, kann ich nun für mich sagen, dass das mein schlechtes Gewissen definitiv nicht vertrieben hat.

Was will ich damit also sagen? Sagt der Kopf „vielleicht noch ein einziges Mal“ aber der Bauch ist gefüllt von schlechten Gewissen und Fragen, ob es das wert ist, dann werde ich das für mich in Zukunft wohl unterlassen. Denn letztendlich, hört man tief in sich hinein, steckt da irgendwo schon längst die persönlich richtige Antwort auf bevorstehendes Verhalten und bevorstehende Handlungen.

 

Natalie

 

Lasst uns doch alle ein bisschen mehr vertrauen.

Gerade liege ich hier in meinem Bett, mit meinem Kater auf meinem Schoß. Er liegt dort einfach. Glücklich und zufrieden und sieht dabei so ausgeglichen aus. Und dann wird mir plötzlich bewusst, dass wir beide ganz unterschiedliche Spezies sind. Und dennoch schenkt er mir Tag für Tag sein tiefstes Vertrauen und seine Aufmerksamkeit. Einfach so. Ich musste ihn nicht wirklich davon überzeugen, dass ich ein vertrauensvolles Lebewesen bin. Sondern, wenn ich darüber nachdenke, ging er schon ab dem ersten Tag mit einer gewissen Vertrauenshaltung auf mich zu. So als wäre der Gedanke, dass ich nicht vertrauenswürdig bin, absurd.

Ich bin mir dessen bewusst, dass würde ich eine brutale und aggressive Haltung ihm Gegenüber einnehmen, dass auch er mir dann nicht mehr Vertrauen würde. Aber das ist nicht der Fall. Oder sollte nicht der Fall sein. Nicht nur ich bei ihm. Sondern auch ich zu allem anderen in meiner Umgebung. Zu meiner Familie, meinen Freunden, den Tieren um mich herum. Ja, allem.

Immer wieder begegne ich dem Problem, und das kenne auch ich von mir selbst nur all zu gut, dass wir neuen und unbekannten Sachen, Menschen, Tieren in unserer Alltag erst einmal mit Misstrauen begegnen. Doch machen wir uns damit das Leben nicht schwerer als es manchmal eh schon ist?

Was wäre, wenn wir unseren Gegenüber immer ein Vertrauen zuschreiben, dass auf gegenseitigen Erwartungen und somit auch Erwartungssicherheit aufbaut. Das ist das Konzept des Soziologen Georg Herbet Mead. Er sagt: Erwartungssicherheit ist notwendig, um in einer Gesellschaft mit so vielen Individuen zu wissen, wie man sich in einem Kollektiv verhalten muss und handeln soll, um nicht aneinanderzuecken. Sprich, in Deutschland ist es üblich bei Begrüßung Fremder die Hand zu reichen oder auf dem Gehweg rechts anderen Passanten auszuweichen. Mit solchen „Codes“ können wir, ohne groß darüber nachzudenken, miteinander ohne große Kommunikation umgehen. Diese „Codes“ können auch als Höflichkeitsregeln oder auch einfach als gesellschaftliche Normen übersetzt werden und jeder von uns kennt diese.

Doch lasst uns doch den Begriff dieser Erwartungssicherheit nicht nur darauf begrenzen. Lasst uns ihn auch wieder darauf erweitern, dass wir sicher sein können, dass uns niemand was böses will. Dass wir Angst um unsere Tasche in einer Bar haben müssen, wenn sie 3 Meter neben uns liegt. Oder das unsere Mitmenschen oft nur Böses im Sinn haben, sie über uns schlecht denken, Vorurteile haben. Lasst uns doch den Menschen, die uns friedlich begegnen, auch einfach Vertrauen schenken. Und das nicht nur auf den Menschen übertragen. Ich finde, wir sollten da auch nicht die Tiere vergessen. So viele Tiere begegnen uns friedlich und die Menschen nutzen diese Friedfertigkeit aus. In dem wir sie überzüchten, in Laboren quälen, oder ihnen Schmerz und Leid zufügen.

Und wisst ihr was mich bei dieser Betrachtung am meisten zu denken lässt. All diese Millionen von Tiere, die in diesem Moment leiden, die lassen es einfach mit sich machen. Einfach weil sie nicht verstehen können, warum eine andere Spezies ihnen sowas bewusst antun sollte. Würden sich alle Kühe und Schweine beispielsweise zusammentun, hätten wir keine Chance mehr. Doch sie bleiben friedlich. Denn sie vertrauen uns.

Also wo ist dieses Urvertrauen in uns Menschen geblieben? Warum begegnen wir alles und jedem so oft mit Zweifel? Gibt es dafür einen Grund? Liegt der Grund dafür in uns selbst? Liegt es einfach an unserer Zeit der Moderne, in der wir alles versuchen zu optimieren, schneller voranzuschreiten und die bestmögliche Lösung für alles zu finden? Ist es, weil wir durch diese Beschleunigung des Lebens unzufrieden sind, da wir nicht mehr mithalten können, uns das Gefühl von Versagen vermittelt wird und das unsere Gedankenwelt dadurch negativ beeinflusst wird? Ich bin mir darüber nicht sicher. Aber ich weiß, dass dieser ständige Zweifel im Leben für mich keine Lösung ist.

Wenn ich also hier liege mit meinem Kater auf meinem Schoß, der mich mit seinem ausgeglichen Schnurren einlullt, dann habe ich den Wunsch, genau mit diese Vertrauen auch meinen Alltag zu erleben und mein Handeln und Verhalten danach auszurichten.

 

Liebe Grüße

Eure Natalie

Was geht eigentlich wirklich ab.

Diesmal kein Bild und kein Firlefanz. Denn dieses Thema ist ernst.

Ich habe einen Film zum Thema Umwelt und Klima gesehen, der mich einfach nicht mehr loslässt. Ja, er beschäftigt mich so sehr, dass meine Stimmung deswegen richtig mies ist. Dieser Film nennt dir Fakten, was unsere Art zu Leben für unerträgliche Auswirkungen für unsere Natur hat. Die einzige Natur, in der wir Menschen lebensfähig sind.


Was ist wenn ich dir sage, dass alle Fakten, die ich dir nun erzählen werde, größtenteils deswegen so unendlich bedrohlich ist, weil so viele umweltschädliche Fortbewegungsmittel nutzen? Ich nehme an, dann würdest du ziemlich schnell überdenken, mit dem Auto zu fahren oder doch nicht mehr mit dem Flugzeug zu fliegen. Denn das ist ja schon allgemein bekannt, das Autos und Flugzeuge so unglaublich viel dazubeitragen, dass unsere CO2-Bilanz so schlecht ist. Ich finde das echt gut, dass du da direkt helfen willst und dann doch öfters mit dem Fahrrad fährst. Find ich super!

Doch was ist, wenn der Hauptgrund für alle klimatischen Probleme, mit denen wir immer mehr konfrontiert werden wie beispielsweise: Treibhausgase, Wasserknappheit, das größte Massenaussterben in den letzten 65 Millionen Jahren, Abfallproduktion und Regenwaldzerstörung auf die extreme Tierhaltung zurückzuführen ist? Würdest du dann auch sofort sagen: „Was? Ja, ich esse ab sofort viel weniger tierische Produkte“ oder sogar „Mir reichts, ich brauch das nicht mehr“? Nein? Aber warum nicht?


Treibhausgase

  • Viehzucht ist für 18 % der Treibhausgas-Emissionen verantwortlich. Das ist mehr als der Ausstoß aller Verkehrsmittel zusammen. Also Schiffe, Flugzeuge, Autos, Roller, Motorräder etc. ALLE
    Verkehrsmittelabgase sind nämlich nur für 13 % aller Treibhausgas-Emissionen verantwortlich.
  • Für 51% aller globalen Treibhausgas-Emissionen sind Nutztiere und deren Nebenprodukte verantwortlich, dass entspricht jährlich mindestens 29.000 Millionen Tonnen Kohlendioxid (CO2).
  • Methan ist 25-100 Mal zerstörender als CO2, gemessen in einem Zeitrahmen von 20 Jahren. Dabei sind Nutztiere für 65 % aller auf den Menschen bezogenen Emissionen von Lachgas verantwortlich – Lachgas bleibt 150 Jahre in der Atmosphäre bestehen.
  • Bis 2050 sind Emissionen aus der Landwirtschaft um eine Steigerung von 80 % prognostiziert.
  • Kühe produzieren jeden Tag 568 Milliarden Liter Methan!!!

Der Umstieg auf Wind- und Solarenergie würde mehr als 20 Jahre dauern und
selbst ohne fossile Brennstoffe werden wir unseren 565 Gigatonnen CO2 Grenzwert in 2030 überschreiten – und das NUR aufgrund von Viehzucht.

Wasser

  • Der durch Fracking (st ein technisches Verfahren, das u.a. zur Förderung von Erdgas eingesetzt wird) entstehende Wasserverbrauch liegt bei 265-530 Milliarden Liter jährlich.
  • Der Wasserverbrauch landwirtschaftlicher Tiernutzung pro Jahr rangiert zwischen 129-287 Billionen Liter!!!
  • Landwirtschaft in den USA ist für 80-90 % des amerikanischen Wasserverbrauchs verantwortlich.
  • Für 450 Gramm Rindfleisch werden 9.463 Liter Wasser gebraucht, für 450 Gramm Eier 1.800 Liter Wasser gebraucht und für 450 Gramm Käse fast 3.400 Liter Wasser. 3.785 Liter Wasser werden benötigt, um 3,79 Liter Milch zu produzieren.

Viehzucht ist heute verantwortlich für 20-30 % des gesamten Süßwasserverbrauchs weltweit.

Land

  • Vieh und Viehfutterproduktion nehmen 1/3 der nicht vereisten freien Landfläche ein. Das sind 45 % der Erdoberfläche nur für Viehzucht!
  • Viehzucht ist die Hauptursache für Artensterben, Todeszonen in den Weltmeeren, Wasserverschmutzung und Lebensraumzerstörung.
  • Viehzuchtbetriebe an Land haben mehr als 500 durch Stickstoff überschwemmte Todeszonen in den Ozeanen rund um den Globus geschaffen.
  • 1/3 des Planeten ist verödet, Hauptursache dafür ist Viehzucht.

Abfall

  • Über 3 Millionen Kilogramm Kot werden pro Minute von Tieren produziert, die in den USA für Lebensmittel gezüchtet werden.
  • Nicht darin enthalten sind Tiere, die außerhalb der US-Gerichtsbarkeit oder in Hinterhöfen gezüchtet werden sowie Milliarden Fische aus Aquakulturen.
  • In den USA werden 130 Mal mehr Tierabfälle als Menschenabfall produziert

Meere

  • 3/4 der weltweiten Fischbestände sind ausgenutzt oder aufgebraucht!!!
    2048 könnten wir erstmals komplett leer gefischte Meere erleben.
  • 81-90 Millionen Tonnen Fisch werden jedes Jahr aus den Meeren gezogen.
  • Für jedes 0,45 Kilogramm Fangfisch werden bis zu 2,26 Kilogramm Meerestiere unbeabsichtigt gefangen, getötet und entsorgt.
  • Bis zu 40 % (28,57 Milliarden Kilogramm) weltweit gefangener Fische werden weggeworfen.
  • Wissenschaftler schätzen, dass bis zu 650.000 Wale, Delphine und Seehunde jedes Jahr durch Fischereifahrzeuge getötet werden.

Regenwald

  • Ganze 91% der Zerstörung des Amazonas geht auf die Verantwortlichkeit der Viehzucht zurück
  • Jede Sekunde werden 0,4-0,8 Hektar Regenwald gerodet.
  • Jeden Tag sterben bis zu 137 Pflanzen-, Tier- und Insektenarten durch die Vernichtung des Regenwaldes aus.
  • Für die Viehzucht wurden bereits 55 Mio Hektar Regenwald zerstört, für das große deklarierte Problem des Palmöls „nur“ 10,6 Millionen Hektar.

Also warum würdest du nicht aufhören wollen Fleisch zu essen?

Ich bin eigentlich echt kein Fan davon zu radikal zu sein, aber gerade in diesem Moment bin ich einfach nur wütend. Wütend auf alles, mich eingeschlossen. Wütend darauf, dass wir so sehr manipuliert werden. Wütend darauf, welche Bedeutung von tierischen Produkten uns von klein auf anerzogen werden und wie wir in diese Fleischkonsumgesellschaft sozialisiert werden.

Du kennst nun die Fakten, du bist dir dessen bewusst, welche Auswirkungen der Konsum von tierischen Produkten hat. Wie du damit leben willst, ist letztendlich deine Entscheidung. Ich hab für mich den Weg des pflanzenbasierten Lebens entschieden und ich kann mich nicht glücklicher schätzen, dass ich die Wahrheit an mich rangelassen hab.


Der Film lautet: Cowspiracy und kann auf Netflix kostenlos angesehen werden. Ich lege euch das an Herz. Schließt nicht mehr die Augen vor offensichtlichen Sachen. Fangt mit kleinen Schritten an, aber fangt an.

Und falls jemand kommt, die Fakten seien nur aus einem Film, ich hab das überprüft. Doch wollte ich hier nicht alle Studien anhängen, denn es sind sehr viele, die all diese Zahlen beweisen und ihr könnt sie alle hier finden: Studienübersicht

 

Eure Natalie

 

Weitere Quellen: https://istdasvegan.eu/2016/08/die-fakten-zum-film-cowspiracy/

 

Massenweise „Müll“ – WARUM nur?

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Das was ihr hier seht sind super erhaltene Lebensmittel. Oder scheinbar auch Müll. Die einen sehen darin leckere Gerichte, Supermärkte und unsere Konsumwirtschaft Abfall. Gutes Obst und Gemüse, Milch, Käse, Eier und sogar Fleisch (oder auch tote Tiere, die bis zu ihrem Tod leiden mussten). Sehr viele Produkte haben noch nicht mal das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten. In dieser Nacht waren wir 8 Leute und jeder ist mit mindestens zwei vollen Taschen nach Hause gegangen. Das ist fast ein Wocheneinkauf. Einfach im Müll.


 

Doch warum werfen Supermärkte diese noch genießbaren Sachen einfach weg?

Leider sind daran die Konsumenten selbst Schuld. Supermärkte trennen das Schöne vom „Schlechten“. Denn jeder will eine schöne Obst- und Gemüseabteilung sehen. Jeder will alles immer nur super frisch und das Neueste vom Neuesten. Also: Warum den vollen Preis für braune Bananen zahlen? In dem Orangennetz ist eine leicht verschimmelt, dass will ich nicht mehr. In zwei Tagen läuft das Produkt schon ab, das geht dann bestimmt nur bei mir kaputt. Das Brot ist mir zu weich. Die Aubergine zu dellig. Die Zuchini zu klein. Der Apfel nicht schön genug.

Ich bin mir sicher, viele erkennen sich dabei selbst, beim Durchlaufen durch die Supermärkte. Auch ich mach das unbewusst. Damals hab ich das für richtig gehalten, heute weiß ich, so geht’s nicht mehr weiter. Das Produkt sieht nicht mehr so aus, dass es den „vollen“ Preis wert ist, und ihr wisst aber, es wird sonst eh bald weggeworfen? Dann greift es euch, geht zu Kasse und fragt mal nach, ob ihr darauf Rabatt bekommt. Ja, das klappt nicht immer, weil es da wieder bestimmte wirtschaftliche Regeln gibt, aber probieren geht über studieren! Oder kauft es einfach trotzdem. Vielleicht nicht mehr nur an sich denken, sondern ein bisschen mehr ans große Ganze.


Ist es denn wirklich so viel „Müll“ das weggeworfen wird?

Eine kleine Visualisierung: Das gerettete Essen auf dem Bild reicht für 8 Personen. Also wirklich sehr viele Lebensmittel. Von einem einzigen Supermarkt, an einem einzigen Tag. Das passiert aber auf der ganzen Welt, in jedem Supermarkt, jeden verdammten Tag! Und nicht zu vergessen, die Lebensmittel die von Privatkonsumenten, Restaurants, Imbissbuden u.v.m. zusätzlich noch weggeworfen wird. Und zusätzlich noch das, dass sowieso schon bevor es in den Verkauf kommt, aussortiert wird, weil es ja nicht schön genug ist.


Fakten (Ich werde mich hier nur auf Zahlen in Deutschland beziehen):

  • 1,3 Millionen Tonnen Lebensmittel landen jedes Jahr in dem Müll.
  • 800.000 Tonnen davon sind noch ungeöffnet und unberührt.
  • 105 kg werden pro Jahr von Verbrauchern weggeworfen (In Afrika, Süd- und Südostasien dagegen nur 7kg!).
  • Schätzwert der Deutschen über ihre eigene Müllproduktion: 6%, wahre Wert ist 21 %.
  • 58% der Haushalte werfen regelmäßig Lebensmittel weg und 69% haben dabei ein schlechtes Gewissen (!).
  • Anteil der Deutschen, die Lebensmittel wegwerfen: Haltbarkeitsdatum ist abgelaufen oder Ware verdorben 84%, zu viel eingekauft 25%, Packung zu groß 19%, Produkt schmeckte nicht 16%.
  • 70% planen nicht, was sie in der Woche kochen möchten, dabei können 50% der Entsorgung eingespart werden durch bessere Planung.
  • Durchschnittlicher Wert der weggeworfenen Lebensmittel im Jahr 300 EURO.

Pro Person schmeißt der Einzelhandel bereits schon 180kg „unschöne“ Lebensmittel weg bevor es zum Verkauf angeboten wird, zusammen mit den ca. 100 kg der weggeworfenen Lebensmittel der Privatverbraucher ergibt sich pro Jahr und pro Kopf ca. 280 kg weggeworfener Lebensmittel!

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Was kann man dagegen tun?

  • Seid nicht mehr so streng zu den Lebensmitteln. Kauft auch die weniger schönen Lebensmitteln.
  • Oft gibt es in Supermärkten Rabattabteilungen, stöbert doch einfach mal darin rum.
  • Nimmt das Mindesthaltbarkeitsdatum nicht zu ernst, es ist nur eine Richtlinie. Meistens halten die Sachen noch einige Tage länger. Vor allem wenn Sachen eingeschweißt sind.
  • Sind Lebensmittel übrig? Dann googelt nach dem Lebensmittel + Rezept. So entdecke ich auch immer ganz neue Gerichte.
  • Plant Gerichte voraus und braucht dann genau diese auf.
  • Macht euch ernsthaft darüber Gedanken, ob ihr auf das Lebensmittel gerade wirklich Lust habt und/oder ob ihr es wirklich gerade braucht.
  • Euch schmeckt etwas nicht? Dann fragt doch einfach mal Freunde, Familie, Nachbarn. Vielleicht mag es ja einer von ihnen?

Das sind nur ein paar wenige Tipps, aber ich denke, die sind am leichtesten umzusetzen.

 


 

Also denkt bei eurem nächsten Einkauf daran und kauft bewusster und nachhaltiger ein! 🙂

Eure Interesse zu diesem Thema ist entfacht: HIER könnt ihr einen Bericht darüber lesen mit weiteren Daten.

Liebe Grüße

Eure Natalie


Quellen

http://www.fao.org/docrep/014/mb060e/mb060e00.pdf

http://www.oeko-fair.de/verantwortlich-handeln/lebensmittelverschwendung/lebensmittelverschwendung-in-zahlen

Unfassbare Abgründe der Einwegbecher.

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Wir wissen alle, dass diese Einweg-togo-Becher irgendwie nicht gut für die Umwelt sind. Doch weißt du auch, welche Verschwendung tatsächlich hinter dieser absolut unnötigen Produktion der Becher steckt? Hier habe ich für dich die interessantesten und schockierendsten Fakten aus einem Bericht der deutschen Umwelthilfe e.V. herausgearbeitet, die sich auf die Studie der Marktforschungsgesellschaft TNS Emnid stützt.


Unfassbare Fakten:

  • Stündlicher Verbrauch in Deutschland: 320.000 Becher (Allein in Berlin 460.000 Becher täglich)
  • Jährlicher Verbrauch in Deutschland: ca. 3.000.000.000 Becher
  • Jährlich dafür aufkommender Wasserverbrauch: 1.500.000.000 Liter
  • Jährlicher Wasserverbrauch für die Herstellung der Becher entspricht dem Jahresverbrauch von 32.000 Deutschen.
  • Jährlich gefällte Bäume: 43.000.
  • Jährlich verbrauchte Ressourcen: 10.000 Tonnen Holz und Kunststoff.
  • Jährlich benötigte Energiemenge kann eine Kleinstadt versorgen.
  • Zahl der Verbraucher in Deutschland die besonders häufig oder gelegentlich diese Becher nutzen: 70%! Und das obwohl man doch denkt, Mehrwegbecher werden immer mehr!
  • Nutzungsdauer eines Bechers: nur 15 Minuten.
  • „Vermeintlich“ umweltfreundlich und ökologisch beworbene Becher mit Biokunststoffanteilen sind reines Greenwashing.

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Obwohl dieses Thema immer stärker in der Öffentlichkeit vertreten ist, steigt die Einwegbecherproduktion immer weiter an. Hauptgrund hierfür ist der kontinuierlich steigende Kaffeekonsum.


Aber sind Mehrwegbecher wirklich ökologisch besser?

Zwar wird mehr Energie und Materialien für die Produktion aufgewendet als bei den Einwegbechern, allerdings sind Mehrwegbecher für 1.000 Nutzungen ausgelegt und erhalten dadurch eine ökologisch bessere Gesamtbewertung.

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Also holt euch doch bitte einen von diesen so vielen wunderschönen Bechern, die es mittlerweile fast überall zu kaufen gibt. Ich bin mir sicher du wirst deinen Lieblingsbecher finden und es lieben daraus trinken! Meinen habe ich ganz einfach in einem Bio-Laden gekauft. Zusätzlich kannst du natürlich darauf achten, ob die benutzten Materialien recyclebar sind.

Denn vergesst nicht, unseren Planeten gibt es nur einmal und du kannst so einfach dazu beitragen ihn wieder ein bisschen schöner zu gestalten und ihn von Müll zu befreien!

Falls du mehr darüber erfahren willst, hab ich dir HIER den Bericht verlinkt.

Liebe Grüße

Eure Natalie


 

Quellen

Inhalt und Bilder: http://www.duh.de/uploads/tx_duhdownloads/DUH_Coffee-to-go_Hintergrund_01.pdf